Schadenbeispiele Rechtsschutzversicherung
Rechtsschutz -ist das wichtig?
Ich meine ja –
es gibt immer mehr Vorschriften und Gesetze,
es wird über die Auslegung dieser Vorschriften immer mehr gestritten
SCHADENERSATZ-RECHTSSCHUTZ
Schadenersatz nach Auffahrunfall
Herr Bauer befand sich als Beifahrer im Auto seines Kollegen, als plötzlich ein von hinten kommender Fahrer sein Auto nicht mehr rechtzeitig zum Halten bringen konnte und auf das Fahrzeug auffuhr. Herr Bauer erlitt durch den Aufprall auch ein Halswirbelschleudertrauma und einen Rippenbruch. Er verlangte vom Unfallverursacher Schadenersatz für den erlittenen Personenschaden (Schmerzensgeldansprüche).
Kostenrisiko der 1. Instanz: ca.*8.540,00 EUR
Kostenrisiko der 1. und 2. Instanz: ca.*13.040,00 EUR *ohne Gutachterkosten
HERAUSGABE-RECHTSSCHUTZ
Ärger nach Urlaubsrückkehr
Frau Bauer hat sich einen neuen Fernseher für 4.000,00 EUR gekauft. Als Sie mit ihrer Familie in den Urlaub fährt, bittet sie eine Nachbarin, den Briefkasten zu leeren und Blumen zu gießen. Zu diesem Zweck händigt Frau Bauer ihrer Nachbarin den Wohnungsschlüssel aus. Die Nachbarin, die sich in extremen Geldnöten befindet, sieht den neuen Fernseher und beschließt, diesen kurzerhand zu verkaufen. Nachdem Frau Bauer aus dem Urlaub zurückgekehrt ist, beichtet ihr die Nachbarin reumütig den Verkauf des Fernsehers. Gegen den neuen „Besitzer“ des Fernsehers hat Frau Bauer einen Herausgabeanspruch, den sie gerichtlich geltend machen kann.
Kostenrisiko der 1. Instanz: ca.1.520,00 EUR
Kostenrisiko der 1. und 2. Instanz: ca. 2.860,00 EUR
LENKER-VERTRAGS-RECHTSSCHUTZ
Herr Pech hat sich das Fahrzeug eines Freundes geliehen, um zu einem Auswärtsspiel seines Lieblingsfußballvereins zu gelangen. Auf dem Weg zu dieser Veranstaltung bleibt der Wagen plötzlich wegen eines Defekts stehen. Der Pannendienst schleppt den Wagen zur nächstgelegenen Werkstätte, die glücklicherweise sofort eine Reparatur durchführt. Herr Pech freut sich, dass er nun doch noch rechtzeitig zum Spiel kommen wird und setzt seine Fahrt fort. Nach ein paar Minuten bleibt der Wagen aufgrund des offenbar gleichen Defekts wieder stehen. Die Werkstätte hat die Reparatur wohl nicht ordnungsgemäß durchgeführt. Herr Pech ärgert sich, dass er sich nun nicht mehr das Spiel anschauen kann. Er wendet sich an die Werkstätte und verlangt die bezahlten Reparaturkosten zurück. Die Werkstätte behauptet nun aber, dass sie ordnungsgemäß gearbeitet hätte und es sich um einen neuen Schaden handle, der mit dem ursprünglichen nichts zu tun hätte. Herr Pech ist anderer Meinung, nachdem er das Fahrzeug von einem befreundeten Sachverständigen begutachten hat lassen. Er kontaktiert einen Rechtsanwalt, der in Folge seinen berechtigten Anspruch gegenüber der Werkstätte geltend macht.
Kostenrisiko der 1. und 2. Instanz: ca. 3.650,00 EUR
DATEN-RECHTSSCHUTZ
Datenschutz bei aktiven Spendern
Familie Bauer sind Tierliebhaber und spenden gerne für gemeinnützige Organisationen. Das hat zur Folge, dass ihre Daten auch zu anderen Organisationen, die sich um Geldspenden bemühen, gelangen. Mittlerweile wird Fam. Bauer mit Post diverser Wohltätigkeitsorganisationen überhäuft. Der konsultierte Rechtsanwalt verlangt von den jeweiligen Organisationen in einem entsprechenden Schreiben die sofortige Löschung der Daten.
Kosten pro Schreiben: 200,00 EUR
ERMITTLUNGS-STRAF-RECHTSSCHUTZ
Abend mit Freunden endet unerwartet
Herr Unverhofft gerät nach einem ausgiebigen Lokalbesuch mit seinen Freunden in eine Schlägerei. Es gibt Verletzte und es kommt zu einer Anzeige. Herr Unverhofft sucht seinen Rechtsanwalt auf, der ihm bei der Einvernahme auf dem Polizeirevier beisteht. Nach Befragung aller Beteiligten und Zeugen werden die Ermittlungen gegen Herrn Unverhofft fallen gelassen und es kommt noch vor Erhebung eines Bestrafungsantrages zu einer Einstellung der Ermittlungen.
Kosten insgesamt: 1.500,00 EUR
ARBEITSGERICHTS-RECHTSSCHUTZ UND SOZIALVERSICHERUNGS-RECHTSSCHUTZ
Unrechtmäßiger Jobverlust
Herr Arbeitsam arbeitet seit mehreren Jahren in einem Eisenwarenbetrieb. Als der Inhaber im letzten Jahr wechselte, hatte dieser entgegen der zur Gewohnheit gewordenen Praxis die Mitarbeiter wechselnd in Früh- und Spätschichten eingeteilt. Als infolgedessen Herr Arbeitsam seinen Dienst nicht ordnungsgemäß begann, beendete der neue Inhaber das Arbeitsverhältnis zu Herrn Arbeitsam (Bruttomonatsgehalt 1.900,00 EUR) mit folgender Begründung: „Der Mitarbeiter ist mehrmals unentschuldigt vom Dienst ferngeblieben. Trotz mehrfacher Abmahnung änderte sich das Verhalten des Mitarbeiters nicht.“ Herr Arbeitsam klagt auf Unwirksamkeit der Entlassung. Die Entlassung wurde in der 2. Instanz aufgehoben.
Kostenrisiko der 1. Instanz: 8.540,00 EUR
Kostenrisiko der 1. und 2. Instanz: 13.040,00 EUR
Wenn die Krankenkasse nicht zahlen will
Frau Bauer hatte auf Anraten ihres Hausarztes bei ihrer Krankenkasse eine Kur beantragt. Der Antrag wurde abgelehnt. Daraufhin legte Frau Bauer Widerspruch ein. Auch nach diesem begründeten Widerspruch fiel die Entscheidung der Krankenkasse nicht anders aus. Frau Bauer erhob daraufhin Klage vor dem Arbeits- und Sozialgericht.
Kostenrisiko der 1. Instanz: 3.250,00 EUR
Kostenrisiko der 1. und 2. Instanz: 4.690,00 EUR
Herr Pflicht, der jahrzehntelang als Beamter pflichtbewusst seinen Dienst versehen hat, befindet sich seit kurzem in Pension. Um sich seine Pension ein wenig „aufzubessern“, arbeitet er als geringfügig Beschäftigter in einem Wachunternehmen. Im Zuge dieser Tätigkeit wird er auch auf Messen als Kassier eingesetzt. Plötzlich wird Herr Pflicht von seinem Arbeitgeber mit der Begründung entlassen, er hätte aus der Kasse einen geringen Geldbetrag entnommen. Herr Pflicht ist sich jedoch keiner Schuld bewusst und möchte sich gegen die aus seiner Sicht ungerechtfertigte Entlassung mit allen Mitteln wehren. Er kontaktiert sofort einen Rechtsanwalt, der mit Rechtsschutzdeckung seine Ansprüche in Folge gerichtlich geltend macht.
Kostenrisiko: ca. 2.500,00 EUR
ERB-RECHTSSCHUTZ
Geschwisterstreit um Wohnung der Mutter
Frau Erbes Mutter stirbt nach langer Krankheit. Kurz darauf beginnen die Streitereien um die Wohnung der Mutter. Frau Erbes zwei ältere Schwestern haben noch zu Lebzeiten der Mutter höhere Geldbeträge und eine eigene Wohnung erhalten. Diese Vorempfänge wollen sich die beiden Geschwister nun nicht anrechnen lassen. Nach dem Verlassenschaftsverfahren folgt ein langwieriger Prozess mit Zeugenaussagen und Gutachtern, die der Wohnung einen Wert von 154.000,00 EUR bescheinigen. Der Prozess kann letztendlich mit einem Vergleich beendet werden.
Kosten insgesamt: 15.300,00 EUR
FAMILIEN-RECHTSSCHUTZ
Mehr Unterhalt nach Klage
Herr und Frau Trennung haben zwei minderjährige Kinder. Nach einigen Jahren Ehe kommt es zu einer einvernehmlichen Scheidung. Im Zuge dessen wird auch der Kindesunterhalt in Höhe von 650,00 EUR festgesetzt. Zwei Jahre später wechselt Herr Trennung in einen sehr gut bezahlten Job und Frau Trennung stellt bei Gericht einen Antrag auf Erhöhung der Unterhaltsleistungen. Das Gericht lehnt diesen Antrag in 1. Instanz ab. Im Rechtsmittelverfahren gegen diesen Beschluss wird der Erhöhung zugestimmt und Frau Trennung erhält mehr Unterhalt für ihre Kinder.
Kostenrisiko der 2. Instanz*: 970,00 EUR*Kosten der 1. Instanz werden bedingungsgemäß nicht übernommen
STRAF-RECHTSSCHUTZ
Nachbarschaftsstreit weitet sich aus
Frau Bauer bekommt Post von der Staatsanwaltschaft. Ihr wird vorgeworfen, mit ihrem Wagen in der vergangenen Woche das Motorrad ihres Nachbarn Herrn Lande gerammt und danach Fahrerflucht begangen zu haben. Am Motorrad soll ein Schaden in Höhe von 2.500,00 EUR entstanden sein. Frau Bauer kann sich an einen solchen Vorfall gar nicht erinnern und geht zur Sicherheit zu ihrem Strafverteidiger, der sich der Sache annimmt. Herr Lande behauptet, dass Frau Bauer dies absichtlich getan habe, da sie und Herr Lande schon länger Nachbarschaftsstreitigkeiten austragen. Dem Strafverteidiger gelingt schließlich die Einstellung des Verfahrens.
Kosten insgesamt: 3.030,00 EUR
Überhöhte Mietsteigerung
Da Frau Bauer eine erneute Mieterhöhung von 95,00 EUR im Monat zu hoch schien, versuchte sie sich mit ihrem Vermieter außergerichtlich zu einigen. Erfolglos. Im Gerichtsverfahren erstellte ein Sachverständiger ein Gutachten zur ortsüblichen Miete für vergleichbare Wohnungen. Danach einigte man sich mit Unterstützung des von Frau Bauer eingeschalteten Anwaltes auf eine Erhöhung von 45,00 EUR pro Monat. Die Kosten des Verfahrens (einschließlich Gutachterkosten 1.090,00 EUR) wurden geteilt.
Kosten insgesamt: 1.790,00 EUR
Frau Meier wohnt zur Untermiete in der Wohnung von Herrn Bauer. Als sie eines Tages mit ihrem Freund zusammenziehen möchte und den Mietvertrag mit Herrn Bauer fristgerecht kündigt, behält dieser die zu Beginn gezahlte Kaution in Höhe von 3.000,00 EUR ein. Frau Meier, die mit dieser Kaution neue Möbel für die gemeinsame Wohnung kaufen wollte, ist fassungslos, als Herr Bauer angibt, dass die Wohnung mit diesem Geld grundrenoviert werden müsse. Frau Meier sucht ihren Rechtsanwalt auf und bittet um Rat.
Kosten insgesamt: 2.140,00 EUR
Räumung bedroht Existenz
Der Firmeninhaber Herr Breite hatte für seine Firma Lagerräume in einem älteren Haus gemietet. Der Vermieter verlangt nun für einen Zeitraum von 8 Wochen die vollständige Auslagerung der Waren, damit Umbaumaßnahmen reibungslos erfolgen können. Dies ist für Herrn Breite jedoch mit enormen finanziellen Verlusten verbunden und Existenz bedrohend (geschätzter Verlust zirka 188.000,00 EUR). Das Gericht verurteilte Herrn Breite in der 1. Instanz zur Räumung. In der 2. Instanz wurde ein Gutachter (1.960,00 EUR Gutachterkosten) eingeschaltet. Dieser stellte fest, dass die Baumaßnahmen ohne Räumung durchgeführt werden können. Hierdurch gewann Herr Breite den Prozess in der 2. Instanz.
Kostenrisiko der 1. Instanz: 28.820,00 EUR
Kostenrisiko der 1. und 2. Instanz: 48.950,00 EUR